Posamentenknöpfe oder umsponnene Knöpfe


Die umsponnenen Knöpfe wurden von Knopfmachern hergestellt. Sie werden trotzdem oft als Posamentenknöpfe bezeichnet. Die Produkte der Knopfmacher waren besonders in den bäuerlichen Trachten beliebt. Für das Minden-Schaumburger Land findet man erste Nachweise dieser Knöpfe in den Diebstahlsanzeigen und Steckbriefen des späten 18. Jahrhunderts. Zahlreiche Knöpfe sind mit den entsprechenden Kleidungsstücke in den regionalen Museen archiviert. Die frühen Belegstücke datieren aus dem frühen 19. Jahrhundert.
In den Trachtenlandschaften haben sich Vorlieben für bestimmte Knöpfe entwickelt und die regionalen Unterschiede manifestieren sich besonders in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu Gunsten der alten, allgemein verwendeten, sechsstrahligen Knöpfe mit und ohne Folienauge treten plötzlich spezifische neue Formen in den Landschaften auf. Im Gegensatz zu den Metallknöpfen, die mit der Öse durch den Stoff gedrückt und auf der Rückseite mit einer Kordel fixiert wurden, waren die umsponnenen Knöpfe fest an die Kleidung genäht. Sie konnten nicht, wie die Metallknöpfe, schnell von einer Weste auf die andere montiert werden. Vermutlich war die Anschaffung weniger kostenintensiv. Dieser Vorteil aber wurde dadurch nivelliert, dass man nun eine Vielzahl von Knopfsets brauchte. Auf einer Männerweste im Friller Gebiet sitzen 24 Knöpfe, im Bückeburger und Lindhorster Gebiet 36 Knöpfe.
An den alten Knöpfen fasziniert besonders die scheinbar unbekümmerte Auswahl der Farben, die sich vermutlich grade deshalb mit den Oberstoffen der Kleidungsstücke zu einem harmonischen Gesamtbild verbinden. Den heutigen Geschmack muss man dabei wohl zurückstellen und die Knöpfe eher unter volkskundlichen Aspekten betrachten.


Knöpfe an einem "Handingen", einer Ärmelmanschette, der Friller Frauentracht

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Deathhead buttons


The deathhead-buttons or braided buttons were particularly popular for peasant costumes. For the Minden-Schaumburger area you can find first proofs of these buttons in the theft advertisements and descriptions of escaped prisoners of the late 18th century. Numerous buttons are archived with the corresponding garments in the regional museums. The early buttons date from the early 19th century.
In the fflokloric areas preferences have developed for certain buttons and the regional differences manifest themselves particularly in the second half of the 19th century. Instead of the old six-beam knobs with and without foil eye, specific new shapes suddenly appear in the districts. In contrast to the metal buttons, which were pressed through the fabric with the eyelet and fixed with a cord on the back, the braided buttons were firmly sewn to the clothing. They could not be mounted quickly from one vest to the other like the metal buttons. Probably the acquisition was less cost intensive. This advantage, however, was leveled out by the fact that a large number of button sets were now required. There are 24 buttons on a men's vest in the Frille area, 36 buttons in the Bückeburg and Lindhorst area.
The old buttons are particularly fascinating for the seemingly more mysterious choice of colors, which presumably justify the harmonics of the garments to form a harmonious overall picture. Today's taste must be put back and the buttons should rather be judged under ethnological aspects.

buttons from the Frille area
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